Das Netzwerk
Das Netzwerk Akademische Archive verbindet seit 2018 Nachwuchswissenschaftler*innen aus verschiedenen geistes-wissenschaftlichen Disziplinen. Sie rekonstruieren in gemeinsam lancierten und individuell umgesetzten Projekten, durch archivbasierte Quellenrecherche und die Anwendung verfügbarer Konzepte der Science Studies, der Fachgeschichten und der allgemeinen Wissenschafts-geschichte die Genese der – insbesondere deutschsprachigen – Geisteswissenschaften. Das Netzwerk bespielt dadurch das sich erst etablierende Feld der Geisteswissenschaftsgeschichte, welches die traditionsreichere Wissenschaftsgeschichte der Naturwissenschaften sinnvoll ergänzt.
Die Personen-, Institutionen-, Disziplin- und Praxisgeschichten der deutschsprachigen Geisteswissenschaften verbinden sich in den Netzwerkprojekten aus unterschiedlichen Perspektiven, indem sowohl geisteswissenschaftliche Einzel- und Teilpraktiken (Edieren, Exzerpieren, Notieren) wie auch wissenschaftshistorische und -soziologische Dimensionen der breiten Geschichte geisteswissenschaftlicher Forschung historisiert werden. Netzwerkmitglieder analysieren beispielsweise autobiografische Selbstporträts von Geisteswissenschaftler*innen, erforschen die Geschichte germanistischer Editionspraxis, arbeiten Exzerpier- und Notierpraktiken von Geisteswissenschaftler*innen auf, historisieren germanistische Kooperations-praktiken oder widmen sich dem organisations- und konzeptbasiertem Wechselspiel von literaturwissenschaftlicher Forschung und Lehre.
Das Netzwerk versteht sich als offene Austauschplattform für geisteswissenschaftsgeschichtlich interessierte Forscher*innen, die am gemeinsamen Ideenaustausch partizipieren, Veranstaltungshinweise teilen und als Vernetzungsmultiplikator*innen arbeiten. Den auftaktgebenenden Austausch organisierte das Netzwerk im Mai 2019 an der Universität Halle-Wittenberg, gefolgt von einem öffentlichen Workshop am Internationalen Kolleg Morphomata der Universität zu Köln im Herbst 2019. Das im Frühjahr 2020 abgehaltene Netzwerktreffen in Berlin bildete den Vorläufer zu einem für den Frühjahr 2021 an der Ludwig-Maximilians-Universität München geplanten öffentlichen Workshop.